Was ist was? – Entwicklung eines formalen Beschreibungsmodells für Service- und Bedarfsstrukturen im Forschungsdatenmanagement
7. Juni 2021, 9.00–15.00 Uhr, virtuell
Über den Workshop
Die Organisation und Strukturierung von Forschungsdatenmanagement (FDM) an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist nicht erst seit den Entwicklungen hin zu einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ein zentrales Entwicklungsfeld in der fachübergreifenden Forschungscommunity.
Zur Bedienung von individuellen FDM-Bedarfen i. S. d. FAIR-Prinzipien werden an unterschiedlichen Standorten ähnliche, teilweise aber auch sehr unterschiedliche Strategien verfolgt und Servicestrukturen angeboten. Ihre Ausgestaltung und Umsetzung sind dabei von sehr heterogenen Faktoren abhängig, bspw. fachlicher Tradition, (hochschul-)politischen Bedingungen und Zielsetzungen, finanzieller und personeller Ausstattung, aber auch von individuellen Bedarfsstrukturen an einzelnen Standorten.
Im Rahmen unterschiedlicher Projektvorhaben, community-getriebener Initiativen und Netzwerke sowie an einzelnen Standorten wurde sich aus unterschiedlichen Perspektiven bereits mit ersten Ansätzen der Beschreibung und Modellierung von FDM-Service-Workflows, Servicestrukturen und Bedarfslandschaften auseinandergesetzt. Ein (teil)-generisches, abstraktes Modell zur umfassenden Beschreibung und Definition von FDM-Servicestrukturen und ‑Angeboten sowie deren Workflows zur Bedienungen von FDM-Bedarfen, scheint in der Breite bisher allerdings noch nicht zu existieren.
Ausgehend von bestehenden Ansätzen soll mit diesem Workshop, gemeinsam mit der FDM-Fachcommunity, damit begonnen werden, ein (teil-)generisches, abstraktes und vor allem praxisnahes Beschreibungs- und Kategorisierungsmodell für FDM-Servicestrukturen und ‑Bedarfslandschaften zu entwickeln. Zu diesem Zweck laden wir disziplinenübergreifende Infrastruktur- und FDM-Kompetenzzentren, Datenmanager*innen, ‑kurator*innen und weiteres FDM-Personal dazu ein, ihre eigenen Dienste abstrakt zu beschreiben, einzelne Komponenten konkret zu benennen und sich zu anderen, bereits existierenden Dienstestrukturen zu positionieren. Gleichzeitig sollen Forschende dazu aufgerufen werden, aktiv die Perspektive der Nutzenden auf FDM-Services und ‑Bedarfe einzubringen. Ziel ist es dabei, sich auf Basis erster diskursiver Beschreibungsversuche von FDM auf grundsätzliche formale Regeln und Strukturen für ein Kategoriensystem zur Ausgestaltung eines möglichst umfassenden Beschreibungsmodells für FDM zu verständigen.
Call for Action
Zur Vorbereitung des Workshops sowie zur Mitgestaltung der Inhalte bitten wir alle Teilnehmenden, deren Einrichtungen über FDM-Serviceangebote und ‑strukturen verfügen, min. einen dieser Services und/oder einen FDM-Bedarf aus eigener Perspektive zu beschreiben. Die Art und der Detailgrad der Beschreibung sind dabei ganz allein der individuellen Perspektive der anbietenden Institutionen bzw. den gegebenen Strukturen überlassen.
Es kann sich bei den Beschreibungen bspw. um
- konkrete Service-Workflows zur Bedienung bestimmter FDM-Bedarfe,
- Kooperationsabläufe/-strukturen,
- individuelle/generische Beratungs-Checklisten,
- einzelne Beratungs- und Betreuungsprozesse/-konzepte im Rahmen des eigenen FDM-Angebots
- sowie erlebte Anforderungen im Kontext von FDM seitens der Anfragenden
handeln. Die Beschreibungen können textuell, tabellarisch und/oder grafisch aufbereitet sein. Es können bspw. die Beschreibungen auf Ihrer FDM-Service-Homepage, Workflow-Diagramme oder tabellarische Übersichten über bestehende Services sein. Teilnehmende werden nach Anmeldung zum Workshop Zugang zu einem JamBoard erhalten, auf dem sie Ihre Service-Beschreibung hinterlegen und sich die der anderen bereits ansehen können. Zur besseren Einordnung bitten wir Sie Ihrer Beschreibung folgende Kontextinformationen hinzuzufügen:
- Name der Einrichtung
- Einbettung der Einrichtung: universitär | außeruniversitär
- Fokus/Perspektive des Angebots: fachspezifisch | generisch | lokal | global/national
- ggf. Fachrichtung(en)
- Adressaten der Beschreibung: Forschende, Mitwirkende bei der Umsetzung eines FDM-Service (Bibliotheks‑, Rechenzentrums- oder sonstiges wissenschaftsunterstützendes Service-Personal)
Es wird erwartet, dass die eingereichten Beschreibungen von Serviceangeboten und ‑strukturen im Rahmen des Workshops kurz vorgestellt werden (max. 3 Minuten). Präsentationsfolien zur Unterstützung sind möglich, werden aber nicht erwartet. Die Beschreibungen sollen als Ausgangspunkt für erste diskursive Beschreibungsversuche von FDM auf einer abstrakten Ebene dienen.
Deadline: 27. Juni 2021
Agenda
9.00–9.15 Uhr
Begrüßung – Vorstellungsrunde – Workshopablauf & Ziele
9.15–10.05 Uhr
5 Impulsbeiträge (je 10 Min.) – Hier geht es zu den Folien der Impulsvorträge
- Beschreibungsmodell Serviceverzeichnis Forschungsdaten (Jens Dierkes, Andreas Mühlichen)
- Der Dienstekatalog der AG Datenzentren des Verbandes Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e. V. (Patrick Helling)
- Modellierungsansätze für FDM-Bedarfslandschaften (Patrick Helling)
- Referenzmodelle für Forschungsdaten — Die Entwicklung eines IT-Service Managements (Anna Lehmann)
- Beschreibungsmodell für FDM-Services nach dem DIAMANT-Modell (Marina Lemaire)
10.05–10.15 Uhr
Kaffeepause
10.15–11.15 Uhr
Vorstellung Beschreibungen von FDM-Services/Strukturen | Vorstellung Beschreibungen von FDM-Bedarfen
11.15–11.25 Uhr
Kaffeepause
11.25–12.15 Uhr
1. Runde Breakout-Session, erste Vorschläge für Clusterbildung von Services- und Bedarfsstrukturen
12.15–13.15 Uhr
Mittagspause
13.15–13.45 Uhr
Berichte aus den Breakout-Sessions und Diskussion des Arbeitsauftrags für 2. Runde Breakout-Session
13.45–14.30 Uhr
2. Runde Breakout-Sessions
14.30–15.00 Uhr
Berichte aus den Breakout-Sessions mit anschließender Abschlussdiskussion der weiteren Schritte
15.00 Uhr
Verabschiedung