AG Forschungsethik


Di­gi­ta­le Tech­no­lo­gien ha­ben den For­schungs­pro­zess tief­grei­fend ver­än­dert. Die Ethik stellt Me­tho­den be­reit, um Ver­än­de­run­gen zu hin­ter­fra­gen. For­schen­de tra­gen eine Ver­ant­wor­tung ge­gen­über der Sci­en­ti­fic Com­mu­ni­ty. Ver­trau­lich­kei­ten sind recht­lich ver­an­kert. Ein For­schungs­da­ten­ma­nage­ment kann hel­fen, noch vor der Da­ten­er­he­bung und wäh­rend des For­schungs­pro­zes­ses ein Be­wusst­sein für sen­si­ble The­men­be­rei­che zu schaf­fen. Wir be­schäf­ti­gen uns in der AG mit den An­for­de­run­gen der Ethik­stan­dards in den Fach­ge­sell­schaf­ten, die er­füllt wer­den müs­sen. Da­bei müs­sen alle wis­sen­schaft­li­chen Qua­li­täts­kri­te­ri­en und Grund­sät­ze gu­ter wis­sen­schaft­li­cher Pra­xis (DFG) ge­gen­über der Sci­en­ti­fic Com­mu­ni­ty in je­dem For­schungs­pro­jekt ein­ge­hal­ten wer­den. Die­se sind ein Kern­ele­ment des ver­trau­ens­wür­di­gen und nach­hal­ti­gen For­schungs­da­ten­ma­nage­ment im Sin­ne der FAIR-Prin­zi­pi­en in ei­ner sehr he­te­ro­ge­nen Da­ten­viel­falt. Die For­schungs­ethik in Pro­jek­ten ist also be­reits bei der An­trags­stel­lung bzw. beim Schrei­ben des Da­ten­ma­nage­ment­plans zu be­rück­sich­ti­gen. In den Leit­li­ni­en zur Si­che­rung gu­ter wis­sen­schaft­li­cher Pra­xis heißt es in Leit­li­nie 10:

„Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler ge­hen mit der ver­fas­sungs­recht­lich ge­währ­ten For­schungs­frei­heit ver­ant­wor­tungs­voll um. Sie be­rück­sich­ti­gen Rech­te und Pflich­ten, ins­be­son­de­re sol­che, die aus ge­setz­li­chen Vor­ga­ben, aber auch aus Ver­trä­gen mit Drit­ten re­sul­tie­ren, und ho­len, so­fern er­for­der­lich, Ge­neh­mi­gun­gen und Ethik­vo­ten ein und le­gen die­se vor. Im Hin­blick auf For­schungs­vor­ha­ben soll­ten eine gründ­li­che Ab­schät­zung der For­schungs­fol­gen und die Be­ur­tei­lung der je­wei­li­gen ethi­schen Aspek­te er­fol­gen. Zu den recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen ei­nes For­schungs­vor­ha­bens zäh­len auch do­ku­men­tier­te Ver­ein­ba­run­gen über die Nut­zungs­rech­te an aus ihm her­vor­ge­hen­den For­schungs­da­ten und For­schungs­er­geb­nis­sen.

(Vgl. Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft. (2019). Gui­de­lines for Safe­guar­ding Good Re­se­arch Prac­ti­ce. Code of Con­duct. http://doi.org/10.5281/zenodo.3923602)

The­men im For­schungs­da­ten­ma­nage­ment zur For­schungs­ethik sind häu­fig Frei­wil­lig­keit der Teil­nah­me als Vor­aus­set­zung ei­ner Stu­die, das Prin­zip der in­for­mier­ten Ein­wil­li­gung („in­for­med con­sent“) in bil­dungs- und so­zi­al­wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en, Schutz der Teil­neh­men­den durch Si­cher­stel­lung der An­ony­mi­tät, Pri­vat­heit so­wie Ver­mei­dung von Ri­si­ken. Dazu kom­men recht­li­che Fra­ge­stel­lun­gen ins­be­son­de­re zu Per­sön­lich­keits­rech­ten (Drit­ter). Vor den Feld­for­schun­gen müs­sen die in­for­mier­ten Ein­wil­li­gun­gen vor­lie­gen. Auch soll­te si­cher­ge­stellt sein, dass noch kei­ne ver­gleich­ba­ren Da­ten vor­lie­gen, die se­kun­där ge­nutzt wer­den könn­ten. Für die Teil­neh­men­den am For­schungs­pro­jekt darf die Ar­beit kei­ne Be­las­tung dar­stel­len.

Kon­kret set­zen sich die Mit­glie­der der AG mit fol­gen­den The­men auseinander:

  • Ver­trau­lich­kei­ten
  • Be­wußt­seins­schaf­fung für sen­si­ble Themenbereiche
  • Ethik­stan­dards der Fachgesellschaften
  • Ver­ein­ba­rung des Pos­tu­lats der Of­fen­heit (Open Sci­ence) mit ei­ner ge­teil­ten Verantwortung

N. N.